Die Landwirtschaft wird nach wie vor oft als männlich geprägtes Berufsfeld wahrgenommen. Doch eine neue Studie zeigt, dass Frauen nicht nur in dieser Branche eine tragende Rolle spielen, sondern unter teils extremen Bedingungen arbeiten. Mit der Veröffentlichung der bundesweiten Studie „Frauen.Leben.Landwirtschaft.“ wird endlich ein lange übersehener Bereich der Agrarwirtschaft in den Mittelpunkt gerückt. Die Ergebnisse werfen einen kritischen Blick auf die Lebens- und Arbeitssituation von Landwirtinnen und zeigen, wie hoch die Belastungen sind, denen sie ausgesetzt sind. Besonders die psychischen und physischen Herausforderungen, die mit der Doppelbelastung von Familie und Betrieb einhergehen, werden in der Studie deutlich.

Mehrwert und Erfahrungen: Die Belastungen und Wünsche der Landwirtinnen

Die Studie „Frauen.Leben.Landwirtschaft.“ dokumentiert die Lebensrealitäten von über 7.000 befragten Landwirtinnen und lässt tiefe Einblicke in die tägliche Arbeit und die Herausforderungen auf dem Land zu. Die Ergebnisse sind alarmierend und gleichzeitig aufschlussreich.

Herausforderungen und Belastungen
Die Landwirtinnen in Deutschland leben und arbeiten am Limit. Der Kostendruck auf den landwirtschaftlichen Betrieben ist immens, und viele Frauen kämpfen mit Existenzängsten. Hinzu kommen die familiären und generationellen Konflikte, die nicht selten durch die Weitergabe des Hofes und den Übergabeprozess verstärkt werden. Besonders deutlich wird dies in der hohen Zahl der Frauen, die sich als „Burnout-gefährdet“ einstufen, was auf die übermäßige Belastung und den ständigen Druck hinweist, der auf ihnen lastet. Etwa jede zweite befragte Frau gab an, sich permanent müde zu fühlen.

Doch die Belastung durch die Arbeit im Betrieb ist nicht der einzige Stressfaktor. Die Ergebnisse zeigen, dass die „Taxifahrerinnen auf dem Land“ zu einem weiteren belastenden Aspekt der ländlichen Lebensweise geworden sind. Landwirtinnen sehen sich oft gezwungen, neben ihrer Arbeit auf dem Hof auch die Rolle der Transporteurin zu übernehmen. Ob es darum geht, die Kinder zur Schule zu fahren, den Partner zu Terminen zu begleiten oder die ältere Generation zu unterstützen – all diese Aufgaben fallen zusätzlich zu den oft körperlich anstrengenden Arbeiten auf dem Feld und im Stall an. Der Mangel an öffentlichem Nahverkehr auf dem Land verstärkt diese Problematik.

Die Rolle der Landwirtinnen: Vom Hof zur Familie
Die Ergebnisse der Studie lassen auch tief blicken, wie stark Landwirtinnen in verschiedenen Rollen verhaftet sind. Einerseits sind sie die unentbehrlichen Mitarbeiterinnen auf dem Betrieb, andererseits oft auch die klassischen „Hausfrauen“ und Mütter. Diese Rollenkonflikte führen häufig zu inneren Spannungen und können das psychische Wohlbefinden beeinträchtigen. Dies verdeutlicht auch der hohe Anteil der Landwirtinnen, die sich nach mehr Freizeit und Selbstbestimmung sehnen. Ein signifikanter Wunsch der befragten Frauen war es, mehr Zeit mit ihrem Partner zu verbringen. Gleich darauf folgt der Wunsch nach mehr Zeit für sich selbst – eine Möglichkeit, aus dem Alltag des Betriebs auszubrechen und persönliche Bedürfnisse zu wahren. Diese Wünsche zeigen, dass das Leben als Landwirtin mehr ist als nur Arbeit auf dem Feld: Es geht auch um die Suche nach einem persönlichen Gleichgewicht.

Trotz der belastenden Umstände zeigt sich auch eine positive Seite der Studie: Viele Landwirtinnen haben die Unterstützung ihres Partners, was als stabilisierender Faktor für die Bewältigung des Alltags gesehen wird. Diese Partnerschaft bietet einen Rückhalt, der in der Landwirtschaft besonders wichtig ist, um den oftmals harten und einsamen Alltag zu bewältigen. Doch die Balance zwischen Arbeit und Privatleben bleibt eine ständige Herausforderung.

Fazit: Der Ruf nach Veränderung und Unterstützung

Die Ergebnisse der Studie zeigen auf erschreckende Weise, wie stark Frauen in der Landwirtschaft unter Arbeitsbelastung und gesellschaftlichem Druck leiden. Doch sie werfen auch einen Blick auf die Wünsche und Bedürfnisse dieser Frauen. Sie sehnen sich nach mehr Zeit für sich selbst, nach einer besseren Work-Life-Balance und nach einer gerechteren Verteilung der Arbeit. Besonders in Zeiten, in denen immer mehr Landwirtinnen die Nachfolge des Hofes antreten müssen, ist es entscheidend, dass ihre Bedürfnisse wahrgenommen und entsprechend unterstützt werden.

Für viele Landwirtinnen ist der Übergabeprozess eine der größten Herausforderungen. Es geht nicht nur um die Weitergabe von Eigentum, sondern auch um die Frage, wie der Betrieb künftig geführt werden soll – und ob es überhaupt eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger gibt, der die Verantwortung übernehmen kann. Dies führt zu enormem emotionalem und physischen Stress, der nicht unterschätzt werden sollte. Die Studie zeigt, wie wichtig es ist, Unterstützung durch Experten zu haben, die den Prozess der Hofnachfolge begleiten können.

Wenn auch Sie als Landwirtin oder als Landwirt Unterstützung bei der Planung Ihrer Hofnachfolge benötigen, stehen Ihnen die Experten von hof-nachfolge.de gerne zur Seite. Wir bieten Ihnen maßgeschneiderte Beratung, die Ihnen hilft, Ihre Hofnachfolge erfolgreich zu gestalten – und dabei Ihre eigenen Bedürfnisse und die Ihrer Familie nicht aus den Augen zu verlieren. Kontaktieren Sie uns noch heute für ein unverbindliches Beratungsgespräch.

FAQ: Häufig gestellte Fragen zur Hofnachfolge und den Herausforderungen für Landwirtinnen

  1. Welche Herausforderungen haben Landwirtinnen bei der Hofnachfolge?
    Landwirtinnen stehen oft vor der Herausforderung, den Hof an die nächste Generation weiterzugeben, ohne dass eigene Kinder vorhanden sind, die diese Verantwortung übernehmen können. Hinzu kommen familiäre Konflikte und die Frage der finanziellen Absicherung.
  2. Was sind die häufigsten Belastungen für Landwirtinnen?
    Zu den größten Belastungen gehören der hohe Kostendruck, familiäre Spannungen, Rollenkonflikte zwischen Beruf und Privatleben sowie die gesundheitlichen Auswirkungen der ständigen Arbeit, die zu Erschöpfung und Burnout führen können.
  3. Wie können Landwirtinnen ihre Work-Life-Balance verbessern?
    Es ist wichtig, dass Landwirtinnen Wege finden, ihre Zeit besser zu planen und Hilfe von außen zu suchen. Eine regelmäßige Auszeit vom Betrieb und eine gerechtere Verteilung der Aufgaben auf dem Hof können helfen, die Belastung zu verringern.
  4. Was sind die wichtigsten Aspekte der Hofnachfolge, die Landwirtinnen beachten sollten?
    Die Hofnachfolge sollte frühzeitig geplant werden, um Konflikte zu vermeiden. Dabei ist es entscheidend, einen geeigneten Nachfolger zu finden und rechtliche sowie steuerliche Fragen zu klären.
  5. Wie können Landwirtinnen Unterstützung bei der Hofnachfolge erhalten?
    Experten für Hofnachfolge bieten individuelle Beratung, die speziell auf die Bedürfnisse der Landwirtinnen zugeschnitten ist. Diese Unterstützung hilft dabei, den Übergabeprozess reibungslos zu gestalten und gleichzeitig die persönlichen und familiären Interessen zu wahren.

Für detaillierte Informationen oder eine persönliche Beratung stehen Ihnen die Experten von hof-nachfolge.de jederzeit zur Verfügung.

Von Admin

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