Die Digitalisierung hat längst auch in der Landwirtschaft Einzug gehalten. Ob Direktvermarktung, Online-Shops, Social-Media-Präsenz oder E-Mail-Newsletter – viele landwirtschaftliche Betriebe nutzen inzwischen digitale Kanäle, um ihre Produkte oder Dienstleistungen bekannter zu machen. Doch obwohl immer mehr Betriebe in die digitale Kommunikation investieren, herrscht häufig Unsicherheit darüber, ob die eingesetzten Maßnahmen tatsächlich zum gewünschten Erfolg führen. Wie lässt sich der Nutzen von Marketingaktivitäten bewerten? Welche Kennzahlen sind aussagekräftig, und wie sollten sie interpretiert werden?

In diesem Beitrag möchten wir Ihnen zeigen, warum es wichtig ist, den Erfolg von Marketingmaßnahmen systematisch zu messen, und worauf es bei der Auswahl geeigneter Kennzahlen (Key Performance Indicators, kurz: KPIs) ankommt. Wir geben praktische Tipps, berichten aus unserer Beratungserfahrung und greifen auf, welche Mythen und Halbwahrheiten zu diesem Thema im Netz kursieren. Zudem wagen wir einen kritischen Blick auf Fragen aus Foren, beantworten diese fundiert und ziehen ein Fazit. Anschließend finden Sie ein FAQ, das die wichtigsten Fragen in kompakter Form aufgreift. Wer weitergehende Beratung wünscht, kann sich an unsere Expertinnen und Experten von hof-nachfolge.de wenden.


Abschnitt mit Mehrwert: Warum KPIs für Landwirtinnen und Landwirte wichtig sind
Der Nutzen von Kennzahlen im Marketing erschließt sich nicht auf den ersten Blick. Viele Landwirtinnen und Landwirte sind es gewohnt, Erfolgsfaktoren unmittelbar an harten Ergebnissen wie Ertrag, Absatzmengen oder Verkaufserlösen zu messen. Doch im digitalen Marketing geht es oftmals um längerfristige Effekte: Imageaufbau, Kundenbindung, Markenbekanntheit oder den Aufbau neuer Zielgruppen. KPIs helfen dabei, diese oft abstrakt wirkenden Ziele in messbare Größen zu überführen.

Beispiele für relevante KPIs können sein:

  • Website-Traffic: Wie viele Besucherinnen und Besucher hat Ihre Seite? Woher kommen sie, und wie lange bleiben sie auf Ihren Seiten?
  • Conversion-Rate: Wie hoch ist der Anteil der Website-Besucherinnen und -Besucher, die eine gewünschte Aktion ausführen – etwa eine Bestellung aufgeben oder sich für einen Newsletter anmelden?
  • Öffnungs- und Klickraten im Newsletter-Marketing: Wie viele Empfängerinnen und Empfänger öffnen Ihre E-Mails, und wie viele klicken auf enthaltene Links?
  • Engagement-Rate in den sozialen Medien: Wie oft werden Ihre Beiträge geliked, kommentiert oder geteilt?
  • Kundenbindungsrate: Kommen Kundinnen und Kunden regelmäßig wieder, oder kaufen sie nur einmal?

Solche Kennzahlen ermöglichen es, den Erfolg einzelner Maßnahmen nachvollziehbar zu machen. Wer beispielsweise feststellt, dass ein bestimmter Social-Media-Post besonders viele Interaktionen hervorruft, kann daraus lernen, welche Inhalte bei der Zielgruppe gut ankommen. KPIs dienen also nicht nur der Erfolgsmessung, sondern auch der kontinuierlichen Optimierung des Marketingansatzes.


Erfahrungen aus der Praxis: Stolpersteine bei der KPI-Nutzung
In unserer Beratungspraxis treffen wir oft auf Betriebe, die zwar bemüht sind, ihre Marketingaktivitäten auszuwerten, dabei aber in typische Fallen tappen. Ein wiederkehrendes Problem ist etwa die Überfrachtung mit Kennzahlen. Es ist wenig sinnvoll, wahllos alle verfügbaren Metriken zu erfassen, ohne dabei zu wissen, was man eigentlich erreichen möchte. Hier gilt das Prinzip: Weniger ist mehr. Konzentrieren Sie sich auf einige wenige, wirklich aussagekräftige KPIs, die direkt mit Ihren Unternehmenszielen verknüpft sind.

Ein weiteres Problem ist die fehlende Kontinuität. KPIs sind nur dann hilfreich, wenn sie regelmäßig erhoben und im zeitlichen Verlauf betrachtet werden. Ein einmaliger Blick auf den Website-Traffic sagt wenig darüber aus, ob Ihre Marketingmaßnahmen langfristig wirken. Erst der Vergleich über mehrere Wochen, Monate oder gar Jahre liefert wertvolle Erkenntnisse zu Trends und Entwicklungen.

Zudem sollten landwirtschaftliche Betriebe die Bedeutung von Benchmarks und Zielen nicht unterschätzen. Was nützt Ihnen die Kenntnis Ihrer Conversion-Rate, wenn Sie kein klares Ziel haben, wo diese Rate liegen sollte? Setzen Sie sich realistische, erreichbare Ziele, um Erfolge messbar zu machen. So kann beispielsweise das Ziel lauten, die Newsletter-Öffnungsrate innerhalb von sechs Monaten um 10 Prozent zu steigern. Wird dieses Ziel erreicht oder übertroffen, wissen Sie, dass Ihre Maßnahmen greifen.


Mythen über KPIs und Marketing-Erfolgsmessung
Rund um das Thema Erfolgsmessung im Marketing kursieren diverse Mythen:

Mythos 1: „Je mehr Kennzahlen, desto besser.“
Das Gegenteil ist der Fall. Eine zu große Menge an KPIs führt zu Verwirrung und Frustration. Besser ist es, wenige, aber relevante Kennzahlen zu nutzen.

Mythos 2: „Nur der Umsatz zählt.“
Umsatz ist wichtig, aber er sagt nicht immer aus, ob Ihre Marketingmaßnahmen greifen. Oft braucht es Vorstufen wie Markenaufbau, Steigerung der Bekanntheit oder Erhöhung des Website-Traffics, die sich erst später im Umsatz niederschlagen.

Mythos 3: „KPIs sind nur etwas für große Unternehmen.“
Auch kleine und mittlere Betriebe können und sollten ihre Marketingaktivitäten messen. Im Gegenteil: Gerade wenn Budgets knapp sind, ist es wichtig zu wissen, was funktioniert und was nicht.


Fragen aus dem Netz und Antworten aus Foren: Ein kritischer Blick
In Online-Foren wird häufig nach konkreten Kennzahlen oder Benchmarks gefragt. Ein typisches Beispiel:

Frage: „Welche Conversion-Rate ist für meinen Hof-Shop gut?“
Antworten aus Foren: Manche Nutzer nennen pauschale Zahlen wie 1–2 Prozent. Doch so einfach ist das nicht. Eine gute Conversion-Rate hängt von vielen Faktoren ab: Ihrer Branche, Ihrem Produkt, Ihrem Preissegment und Ihrer Zielgruppe. Vergleichswerte können als Orientierung dienen, aber es ist sinnvoller, sich eigene Ziele zu setzen und die Entwicklung im Zeitverlauf zu beobachten.

Frage: „Welche KPIs sind für Social Media am wichtigsten?“
Antworten aus Foren: Oft werden Likes, Followerzahlen und Shares als die wichtigsten Metriken genannt. Doch reine Reichweitenzahlen sagen wenig darüber aus, ob Ihre Zielgruppe wirklich mit den Inhalten interagiert. Engagement-Rate und die Qualität der Interaktionen sind aussagekräftiger. Es ist besser, 100 engagierte Follower zu haben, die regelmäßig kommentieren und kaufen, als 10.000, die nur passiv folgen.

Frage: „Wenn ich KPIs messe, muss ich dann nicht ständig analysieren?“
Antworten aus Foren: Manche Stimmen raten, sehr viel Zeit in die Analyse zu investieren. Tatsächlich ist ein regelmäßiger, aber nicht übertriebener Rhythmus sinnvoll. Ein monatlicher oder vierteljährlicher Check Ihrer KPIs kann bereits ausreichen, um Trends zu erkennen und gegebenenfalls Maßnahmen anzupassen.


Strategien für eine erfolgreiche KPI-Nutzung
Wie also können Sie KPIs sinnvoll in Ihren Marketingprozess integrieren?

  1. Definieren Sie klare Ziele: Überlegen Sie, was Sie erreichen wollen. Mehr Newsletter-Abonnentinnen und -Abonnenten? Eine höhere Wiederkaufrate? Eine Steigerung der Social-Media-Interaktionen? Formulieren Sie konkrete Ziele, die an Ihrer Gesamtstrategie ausgerichtet sind.
  2. Wählen Sie relevante KPIs: Wählen Sie Kennzahlen aus, die direkt mit Ihren Zielen verbunden sind. Wenn Sie mehr Newsletter-Abonnenten wollen, ist etwa die Anmelderate oder die Abmeldequote wichtig. Wenn Sie mehr Kundenbindung anstreben, könnte der Anteil an Stammkundinnen und -kunden Ihre wichtigste Kennzahl sein.
  3. Setzen Sie Benchmarks und Ziele: Ohne Vergleichswerte lassen sich KPIs nur schwer interpretieren. Legen Sie fest, welche Werte Sie anstreben, und prüfen Sie im Zeitverlauf, ob Sie diese erreichen.
  4. Analysieren und handeln Sie regelmäßig: Schauen Sie in regelmäßigen Abständen auf Ihre KPIs. Wenn Sie Abweichungen feststellen, gehen Sie der Ursache auf den Grund und leiten Sie gegebenenfalls Maßnahmen ein. Nur so wird aus Kennzahlen auch echter Mehrwert.

Fazit – Erfolgsmessung als Basis für Wachstum und Nachhaltigkeit
Wer den Erfolg seiner Marketingaktivitäten nicht misst, verliert Chancen, seinen Betrieb nachhaltig weiterzuentwickeln. KPIs sind dabei keine abstrakte Spielerei, sondern wertvolle Instrumente zur Steuerung und Optimierung. Sie helfen, den Ressourceneinsatz zu rechtfertigen, Lernkurven sichtbar zu machen und mutige Entscheidungen fundierter zu treffen.

Die Herausforderung besteht darin, sich von der bloßen Datensammlung zu lösen und stattdessen gezielt jene Kennzahlen auszuwählen, die wirklich relevant sind. Mit einer klaren Zielsetzung, einer sinnvollen Auswahl an KPIs und einem kontinuierlichen Monitoring kann jeder landwirtschaftliche Betrieb seine Marketingmaßnahmen schrittweise verbessern und langfristig wettbewerbsfähiger werden.

Wenn Sie unsicher sind, welche Kennzahlen für Ihren Hof und Ihre Geschäftsstrategie die richtigen sind, oder wenn Sie Unterstützung bei der Umsetzung und Interpretation wünschen, stehen Ihnen unsere Expertinnen und Experten von hof-nachfolge.de gerne beratend zur Seite.


FAQ (Häufig gestellte Fragen)

  1. Was sind KPIs im Marketing?
    KPIs (Key Performance Indicators) sind Kennzahlen, mit denen Unternehmen den Erfolg oder Misserfolg von Marketingaktivitäten messen können. Beispiele sind Website-Besucherzahlen, Conversion-Raten oder Interaktionsraten auf Social Media.
  2. Warum sollte ich als landwirtschaftlicher Betrieb KPIs nutzen?
    KPIs helfen Ihnen, den tatsächlichen Nutzen Ihrer Marketingmaßnahmen zu erfassen, Optimierungspotenziale zu erkennen und Ressourcen gezielter einzusetzen. Sie ermöglichen es, Strategien fundiert weiterzuentwickeln.
  3. Welche KPIs sind am wichtigsten?
    Das hängt von Ihren Zielen ab. Wenn Sie Ihren Online-Shop stärken wollen, ist die Conversion-Rate relevant. Bei der Kundenbindung kann die Wiederkaufrate wichtiger sein. Wichtig ist, dass die KPIs zu Ihren strategischen Zielen passen.
  4. Wie oft sollte ich meine KPIs analysieren?
    Ein regelmäßiger Rhythmus ist sinnvoll, zum Beispiel monatlich oder vierteljährlich. Zu häufiges Analysieren führt zu unnötigem Aufwand, zu seltenes Analysieren wiederum kann Veränderungen verpassen lassen.
  5. Wie setze ich mir realistische Ziele für meine KPIs?
    Orientieren Sie sich an Ihren bisherigen Werten, an Branchendurchschnitten (falls verfügbar) und an Ihren betrieblichen Möglichkeiten. Starten Sie mit moderaten Zielen und passen Sie diese an, sobald Sie Erfahrungen sammeln.
  6. Kann ich auch ohne externe Hilfe KPIs nutzen?
    Ja, das ist möglich. Die meisten Plattformen bieten einfache Analysetools an. Wenn Sie jedoch detaillierte Strategien, Interpretationen und Handlungsempfehlungen benötigen, kann externe Beratung sinnvoll sein. Die Expertinnen und Experten von hof-nachfolge.de unterstützen Sie gerne dabei.

Mit der richtigen Herangehensweise werden KPIs zu einem kraftvollen Instrument für Ihren Marketingerfolg. Nutzen Sie die Chancen, die sich Ihnen bieten, und etablieren Sie eine erfolgsorientierte Arbeitsweise, die auf messbaren Ergebnissen basiert. Denn nur was Sie messen, können Sie auch erfolgreich steuern.

Von Admin

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